Mesusa

Die Grundlage für das Anbringen der kleinen Pergamentrolle, die Mesusa genannt wird, bildet das Deuteronomium 6, welches sagt:

Höre Israel, der Ewige unser Gott, ist der Ewige der einzige Eine! Und liebe den Ewigen, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele (...). Es seien diese Worte, die ich dir heute gebiete, rede davon, wenn du sitzt in deinem Haus und wenn du gehst auf den Weg (...), schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore!"

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Dieser Toratext wird (in seiner vollständigen Länge) und mit anderen Texten kombiniert auf die Vorderseite des Pergamentpapiers geschrieben, die Rückseite wird mit dem Wort "shadai" beschriftet. "Shadai" bedeutet soviel wie, "Hüter der Tore Israels" und soll als Schutz für die Bewohner des Hauses gelten. Auch werden auf der Rückseite noch oft die drei Worte "kosu bemuchsas kosu" ergänzt, welche übersetzt "Der Ewige unser Gott ist der Herr" bedeuten. Jedoch müssen beim Schreiben der Mesusa, die gleichen Vorschriften, wie bei dem Schreiben der Tora beachtet werden. Man darf nur die Feder eines koscheren Tieres (zumeist Gans oder Puter) verwenden. Es sollte eine nichtverblassende und speziell aus pflanzlichen Stoffen fabrizierte Tinte genutzt werden. Das Pergamentpapier darf nur von Ziege oder Lamm (oder anderen koscheren Tieren) stammen.

Das fertig beschriebene Schriftstück wird mit den Torastellen nach innen eingerollt und in eine Hülse aus Metall, Holz, Silber oder Plastik gesteckt. Dabei muss beachtet werden, dass durch eine Öffnung in der Mesusa-Hülse (die in den meisten Hülsen enthalten ist) das Wort "shadai" zu sehen ist.

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Die Hülse mit ihrem Inhalt wird nun an einem Türpfosten angebracht. Es ist ebenso erlaubt nur eine Höhlung in den Türpfosten zu schneiden und die beschriftete Pergamentrolle, auch ohne Hülse, hineinzulegen.Die Mesusa wird an allen Eingängen des Hauses, sowie an allen Toren angebracht. Im Hause oder der Wohnung selbst, wird mit Ausnahme von Badezimmer und WC, die Mesusa an allen Türen befestigt.

Verlassen die Juden ihre Wohnung, so berühren sie die Mesusa mit den Fingerspitzen, küssen diese dann und sprechen die Worte :"Gott schütze mich bei meinem Fortgehen und bei meinem Ankommen, jetzt und in Ewigkeit".

verfasst von Isabella M.
Wahlgrundkurs „Jüdische Geschichte und Kultur“ 2000/2001