Paul Ehrlich
Studenten über Paul Ehrlich während seines Studiums
Paul Ehrlich – Chemiker, Arzt, Immunologe, Serologe und bis heute für seine zahlreichen Entdeckungen bekannt...
Ein Mann, der sich vor allem in der medizinischen und chemischen Forschung etablierte und der mit seinen Entdeckungen das Leben vieler Menschen rettete.
Doch nicht nur seine Leistungen im Bereich der Medizin sind eine Betrachtung wert, auch sein privates Leben sollte nicht vernachlässigt werden, denn Paul Ehrlich ist Jude und das in einer Zeit, in der die rassisch begründete Judenfeindschaft immer mehr an Zustimmung gewinnt...
Zunächst ein kurzer Exkurs zum Leben Paul Ehrlichs:
Aber natürlich sollte auch seine medizinische Laufbahn Beachtung finden, die sich vor allem durch neue Entdeckungen auszeichnet.
Das nachfolgende Video zeigt eine bedeutende Erneuerung, die Ehrlich in der Medizin einführt:
Ein kurzer Einblick in Ehrlichs medizinische Karriere zeigt, dass er heute nicht umsonst in einem Atemzug mit Robert Koch und Emil Behring als einer der bedeutendsten Ärzte des 20. Jahrhunderts genannt wird:
Paul Ehrlich ist sowohl ein „herausragender Forscher, der seine Erkenntnisse zum Wohle der Menschen in die Praxis umsetzte“, wie es der Bundesminister für Gesundheit Hermann Gröhe anlässlich Ehrlichs 100. Todestags ausdrückte, aber auch ein Mann, der trotz seiner herausragenden Leistungen von den politischen Entwicklungen seiner Zeit nicht verschont bleibt.
Paul Ehrlich wird in einer Zeit geboren, in der der rassisch begründetet Judenhass immer mehr an Zustimmung gewinnt und eine politische Bühne erhält. Der Mediziner ist selbst Jude und wird es, trotz Repressalien, Zeit seines Lebens bleiben. Grundsätzlich muss gesagt werden, dass Paul Ehrlich nicht streng orthodox jüdische Bräuche pflegte. Ein Verweis auf seinen jüdischen Glauben findet sich in seinem Privatleben lediglich bei seiner Hochzeit mit Hedwig Pinkus, welche in einer Synagoge stattfindet.
Dennoch konvertiert er nicht zum Protestantismus, wie es viele seiner Kollegen aus Karrieregründen tun und auch die Erhebung in den Adelsstand schlägt er aus, da für ihn eine Abwendung vom Judentum nicht in Frage kommt. Mit der Veröffentlichung seines Heilmittels „Salvarsan“, bei dem es zunächst noch zu Problemen bei der Anwendung kommt, wird Ehrlich zum Opfer antisemitischer Hetze, da der Vorwurf der Bereicherung und mangelnder medizinischer Sorgfalt laut wurde. Hier zeigen sich typische antisemitische Motive, wie z.B. das Bild des Wucherers, der sich auf Kosten anderer bereichern will. Auf Grund Ehrlichs Laufbahn und seiner Erkenntnisse, die vielen Menschen das Leben gerettet haben, muss dem aufs Schärfte widersprochen werden. Doch der Mediziner soll diesen Vorwurf Zeit seines Lebens nicht mehr loswerden.
Auch nach seinem Tod ist Ehrlich weiteren Verleumdungen durch die Nationalsozialisten ausgesetzt, welche versuchen, seine Werke auszulöschen. Dies gelingt nur teilweise, aber dennoch ist Ehrlichs Familie gezwungen, ins Exil zu fliehen. Paul Ehrlich gilt heute als einer der bedeutendsten Mediziner Deutschlands und ist Namensgeber vieler Schulen, Kliniken und Apotheken. Die besondere Wertschätzung des Forschers zeigt sich auch, als der sowjetische Parasitologe Moshkovski 1945 die Bakteriengattung „Ehrlichia“ nach Ehrlich benennt.
Das Grab des Nobelpreisträgers kann auf dem jüdischen Friedhof in Frankfurt am Main besichtigt werden.
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gestaltet von Sophia-Cäcilia H. im Schuljahr 2019/2020