Die deutsch-israelische Beziehung

Der Staat Israel wurde am 14. Mai 1948 ungefähr ein Jahr vor der Bundesrepublik Deutschland gegründet. Die Geschichte der Beziehung dieser Staaten nahm ihren Anfang mit einem Versuch der Wiedergutmachung durch die Deutschen. Konrad Adenauer bot Israel 10 Millionen DM als Geste des guten Willens an. Israel lehnte dieses Angebot allerdings ab.

Die Beziehungen der beiden Staaten besserte sich langsam, worunter allerdings die "traditionelle deutsch-arabische Freundschaft" litt, da die arabische Welt Israel nicht als Freund, sondern als Feind sah. Es wurde bereits 1953 klar, dass sich Israel eine gute Beziehung zur BRD wünschte. Doch dazu kam es vorerst nicht, da sich die BRD gezwungen sah, die Beziehungen zu Israel zu schwächen. Der Grund dafür war, dass die BRD Ägypten und andere arabische Staaten dazu bringen wollte, die DDR nicht als Staat anzuerkennen und dafür musste die BRD ihre Beziehung zu Israel einschränken. 1969 erklärte Willy Brandt, dass die Beziehung der BRD zu Israel sich nicht von der zu einem anderen Staat unterscheiden würde. Um dies zu beweisen, forderte die BRD und einige andere europäische Staaten Israel auf sich aus den eroberten Gebieten zurückzuziehen.

Diese Forderungen erregten den Zorn der Israelis. Es wurde deutlich, dass die Beziehungen zwischen der BRD und Israel noch immer auf "dünnem Eis" stehen. Nach einigen Terroranschlägen in den Jahren 1969 und 1972 wurden mit den Palästinensern Gefangene ausgetauscht, was den Israelis wiederum nicht gefiel. Israel betrieb in den folgenden Jahren weiter seine Siedlungspolitik, was in Deutschland auf starke Kritik stieß. Durch den Amtsantritt des rechtsgerichteten Ministerpräsidenten Menachem wurde die Siedlungspolitik Israels noch weiter intensiviert. Damit erreichte die Beziehung der BRD zu Israel ihren Tiefpunkt. Erst unter der CDU-geführten Regierung Kohl besserte sich das Verhältnis der beiden Staaten, hauptsächlich weil die neue deutsche Regierung keinerlei Kritik mehr an Israel übte und sich nun total dem politischen Kurs der USA unterordnete. Diese neue Politik führte allerdings zu einer Entfremdung mit der arabischen Welt.


verfasst von Andreas J.
Wahlgrundkurs „Jüdische Geschichte und Kultur“ 2001/2002