Die Pest

Zeitgenössische Darstellung
Zeitgenössische Darstellung Seuchenzug des Schwarzen Todes

Die Pest ist eine Infektionskrankheit, deren Erstbeschreibung bis in das Altertum zurückreicht. Der Name Pest kommt aus dem Lateinischen ("pestis") und bedeutet "Seuche, Verderben". Obwohl die Pest heute selten ist, ist sie melde- und hospitalisierungspflichtig. Der Erreger, der Pestbazillus, 1894 gleichzeitig von Kitasato und Yersin entdeckt, wird durch die auf Ratten lebenden Flöhe übertragen. Allgemeine Symptome sind: hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Erbrechen, Unruhe, Benommenheit, Herz- und Kreislaufversagen.

Es gibt vier verschiedene Formen der Pest: Beulenpest, Lungenpest, Pestsepsis und abortive Pest. Die klassische Form ist die Beulen- oder Bubonenpest, die mit eitrigen, zerfallenden, übel riechenden Geschwüren einhergeht, daher auch das Sprichwort: "Es stinkt wie die Pest!". Die Inkubationszeit ist relativ kurz, sie beträgt 2 - 10 Tage, bei Lungenpest 1 - 2 Tage. Bei der Beulenpest ist der Beginn plötzlich. Es kommt zu schmerzhaften Anschwellungen und später zu geschwürigem Zerfall der regionalen Lymphknoten, meist in der Leistengegend. Unbehandelt führt die Pest in kürzester Zeit zum Tode. Heutzutage wird die Pest mit Antibiotika in hohen Dosen behandelt. Eine epochale Erfindung zur Vorbeugung gegen die Pest war die Schutzimpfung mit abgetöteten Pesterregern, sowie die Bekämpfung von Ratten und Flöhen. War die Pest früher weltweit verbreitet, so gibt es heute nur noch endemische Herde in Nord- und Südamerika, Zentral-, Süd- ,Ostafrika, Zentral- und Südostasien. Trotz moderner Behandlungsmethoden kommt es durch mangelnde Hygiene immer wieder zu lokal begrenztem Aufflackern der Krankheit. In Einzelfällen wird die auch einmal nach Europa eingeschleppt.
Im Mittelalter hatte der "Schwarze Tod" hier seine größte Ausbreitung. So forderte die Epidemie zwischen 1347 und 1352 ca. 25 Millionen Opfer. Da bei dem damaligen Stand der Wissenschaft eine rationale Erklärung nicht möglich war, mussten mythische Gründe herhalten, um das Massensterben zu deuten. Suchten die einen die Gründe in der Konstellation der Gestirne, beschuldigten andere die Juden.


verfasst von Virginia H.
Wahlgrundkurs „Jüdische Geschichte und Kultur“ 1999/2000